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 CLTB  DAS SIND  12 Grundstücke, verwaltet in der Region Brüssel- Hauptstadt  50 im Bau bzw. in Restaurierung befindliche Wohnungen    84 installierte Sonnen- kollektoren   104 Haushalte mit gemeinützigem Wohnmodell   1.000 Personen, die bis 2030 eigenen Wohnraum erhalten = das Ziel!  14 ENGAGE Cool wohnen in der Stadt? Wenn da nicht der Horror der Wohnungs- suche wäre. Vor allem, wenn du jung bist. Hast du schon von ge- meinnützigen Wohnmodellen gehört? In der Hauptstadt mehren sich die Projekte von CLTB (Community Land Trust Brussels), denen das Basismodell erschwinglicher, gemeinnütziger, nachhaltiger und nicht spekulativer Wohnraum zugrunde liegt. Cera und CLTB führen eine „Aktionsforschung“ durch, deren Schlussfolgerungen Eigenheiman- wärter interessieren könnten. Gemeinnütziges Wohnen, hä? Du weißt sicher, dass Teilhaber, nachhaltiger Wandel und soziale Wirkung die Leitlinien für unser Handeln als Genossenschaft darstellen. Kein Wunder, dass uns das seit 10 Jahren von CLTB verfolgte gemeinnützige Wohnmodell an- spricht. Aber wie funktioniert es? Geert De Pauw (Gründer und Koordinator von CLTB) und Hélène Stickman (Projektbeauftragte des CLTB) erklären es uns. Hélène: „Eine Gruppe von Bewohnern er- wirbt CLTB-Anteile, die es ihnen ermöglichen, Wohnungen (neu oder renoviert) zu kaufen. Aber nicht das Grundstück, das als Gemeinschaftsei- gentum angesehen wird. Der Boden gehört einer Stiftung und ist damit dem Spekulationskreislauf entzogen. Dank finanzieller Unterstützung, von der CLTB profitiert, kostet das Wohnen somit rund 40% weniger als auf dem privatwirtschaft- lichen Wohnungsmarkt. Das zahlt sich aus!“ Geert: „Manchmal verwechseln wir das ge- meinnützige Wohnmodell mit Gruppen- bzw- Clusterwohnungen. Bei Gruppenwohnungen kommen Menschen zusammen, die an einem alternativen Wohnprojekt mit Gemeinschafts- räumen interessiert sind. Eine solche Gruppe kann sich in rechtlicher Hinsicht für ein gemein- nütziges Wohnmodell entscheiden.“ Hélène fügt hinzu: „Es stimmt, dass beide vergleich- bare Prioritäten haben in Bezug auf die demo- kratische Führung, die tägliche Organisation, die Optimierung der Räume bzw. Raumnutzung und die Nachhaltigkeit des Projekts ... Aber im Gegensatz zu Gruppenwohnungen ist das ge- meinnützige Wohnen immer antispekulativ.“ Und was, wenn ein gemeinnütziges Wohnmo- dell nach einiger Zeit nicht mehr angesagt ist? „Kein Problem“, versichert Hélène. „Jeder Eigen- tümer kann seine Immobilie jederzeit zu einem gedeckelten Preis und mit begrenztem Gewinn abstoßen. Das garantiert Nachhaltigkeit.“ Auf wirtschaftliche und soziale Herausfor- derungen reagieren Dies ist leider keine neue Sensationsmeldung: Die hohen Immobilienpreise hindern immer mehr Eigenheimanwärter am Kauf einer Immobilie. Während der CLTB sich früher an Menschen in prekären Verhältnissen richtete, erhält der Fonds jetzt zunehmend Anfragen von aktiven jungen Menschen, die sich wohl in ihrer Haut fühlen, mo- tiviert sind und sich in ihrem Umfeld engagieren wollen. Wie kann man ihnen bei der Bereitstellung von Finanzmitteln helfen? Ist die Stadt bereit, ih- nen ein Grundstück zur Verfügung zu stellen? Mit welcher Rechtsform? Sollte der Raum ausschließ- lich zu Wohnzwecken reserviert werden? Hier kommt Cera ins Spiel. Geert und sein Team wollen auf der Grundlage von Pilotprojekten eine vollständige Bestandsaufnahme der Einschrän- kungen und Lösungen vornehmen, die mit dem neuen Bedarf an gemeinnützigem Wohnraum verbunden sind. Das Ziel: einen Werkzeugkasten für junge Menschen wie dich zu kreieren. Aber auch für die Behörden, um sie zu ermutigen, in Bezug auf dieses Wohnmodell tätig zu werden. Die Genossenschaft Cera hat sich entschlossen, diese „Aktionsforschung“ zu unterstützen. Fi- nanziell, aber nicht ausschließlich. In enger Zusammenarbeit mit Hélène planen Geert und seine Kollegin Lieve Jacobs, die Kollegin von Virginie Balle (Koordinatorin der französischsprachigen nationalen sozialen Ce- ra-Projekte), bereits den nächsten Erfahrungs- austausch, um so viele Informationen wie mög- lich zu sammeln, die Debatte anzuregen und über die erhaltenen Ideen hinauszugehen. Frist: 2 Jahre. Ein Webinar zur Halbzeit wird über den Fortschritt des Prozesses berichten, bevor die endgültigen Ergebnisse mit großem Tamtam auf einer Konferenz präsentiert werden. Wenn du interessiert bist, bleib dran! Möchtest du mehr über das Leben in einer Genossenschaft erfahren? Besuche dann schnell die Website: 


































































































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