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CERA UNTERSTÜTZT | Mission Erde  Dafür schuf das BSTI die „Mission Erde”, ein Schuljahresprojekt, bei dem die Schüler:innen und Lehrer:innen mit einer motivierenden Auftaktveran- staltung des Meeresbiologen und Forschungstauchers Robert Lehmann im Oktober nicht nur zum Nachdenken, sondern zum Machen und Schaffen angespornt werden. Wie kann unser CO2-Fußabdruck vermindert werden? Wie kann weniger Plastikmüll im Welt- meer landen? Wie können wir gegen Armut vor- gehen? Benjamin Fuhrt und Patricia Schäfer, die beiden Schulleiter der Bischöflichen Schule und des Technischen Instituts, stehen mit ganzem Herzen hinter dem Projekt. Dem Ideenreichtum waren keine Grenzen gesetzt. „Jeder muss erkennen, dass er Gestalter seines persönlichen und beruflichen Lebens und auch der gesellschaftlichen sowie globalen Entwick- lung ist”. So steht es in den Leitlinien des BSTI. Mit- und Selbstgestaltung soll gelebt werden – und das in einem konkreten Projekt, das umgesetzt wird. 25 Projekte wurden eingereicht und von der Jury, bestehend aus vier RBA-Mitgliedern aus Ostbelgien, bewundert und ausgewertet. Mehrere hatten sich Gedanken zur Abfallvermeidung in Schule und Sportverein gemacht. Eine Idee war, einen Hühnerstall mit Hühnern einzurichten, die Abfälle verarbeiten und dazu noch Eier legen. Vielen lag es am Herzen, dass an der Bewusst- seinsbildung der Gesellschaft gearbeitet wird. Da- mit mehr und mehr Menschen den ewigen Kreis- lauf der Welt und des Wassers verstehen: Wenn weniger Mikroplastik in Sankt Vith verwendet wird, gelangt weniger in Bäche, Flüsse und Meere. Dann sterben weniger Krille an Hunger, weil sie Mikroplastik mit Phytoplankton verwechseln. Und dadurch bleibt diese Grundlage der Nahrungsket- te aller Meerestiere erhalten. Meerestiere, die bei uns dann wieder auf dem Tisch landen. Langlebige Konsumgüter waren ein weiteres beliebtes Thema. Zum Beispiel, festes Pflege- shampoo herzustellen, um es dann am Tag der offenen Tür in der Schule zu verkaufen. Bäume pflanzen. Insektenhotels zusammenzimmern und in den Wiesen rund um Sankt Vith aufstellen. Eine Buchmesse! Ein Austauschschrank für Schul- bedarf und Kursmaterialien. Ein Reparaturcafé. So viele, gute, praktische und einfach umsetz- bare Ideen sprudelten durch diesen gesetzten Projektrahmen hervor. Aber das Projekt, das mit am meisten Feuer vor der Cera-Jury verteidigt wurde, war bei Weitem das zum Kampf gegen Menstruationsarmut. Viele Mädchen und Frauen haben es schwer, über die Runden zu kommen und die Rechnung für zum Beispiel Damenbinden und Tampons zu be- zahlen. Es ist eine Armut, die wir uns manchmal nur schwer vorstellen können und über die es auch viele Tabus gibt. In mehreren Ländern wird solches Material der Regierung, in Organisatio- nen, in Schulen kostenlos zur Verfügung gestellt. Von der Überzeugungskraft der Schülerinnen, die das Projekt vorstellten, zeigte sich die Jury stark beeindruckt. Cera unterstützt dieses Hebelprojekt, das junge Menschen begeistern soll, um aktiv nach Lösun- gen für aktuelle Herausforderungen zu suchen. Es stimuliert den kritischen Geist und fördert die Entwicklung einer engagierten, proaktiven und lösungsorientierten Herangehensweise. Ceras Mission ist es, gemeinsam in Gemeinwohl und Wohlstand zu investieren. Das Bewusstsein dafür wird bereits in der Schule geschaffen – mit Projek- ten wie diesen. Vier Monate lang werden diese Projekte von den Jugendlichen nun umgesetzt. Ende Mai, Anfang Juni werden die durchgeführten Projekte dann präsentiert, im Beisein der Vertreter:innen der Cera. Das Schulprojekt orientiert sich an den Nachhaltigen Entwicklungszielen der UNO und erfüllt auch Ceras Ziel: eine solidarische Gesell- schaft ohne Barrieren zu schaffen, an der alle voll und gleichberechtigt teilhaben können.   Verantwortliche Lehrerin für die administrative Betreuung der Mission-Erde-Projekte, Bärbel Cremer Frühjahr 2023 – CeraScoop 29 


































































































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